Mittwoch, 26. August 2015

Americanah oder was bedeutet die Hautfarbe schwarz?

Chimamanda Ngozi Adichie erzählt in ihrem Roman von Ifemelu und Obinze, die im Nigeria der neunziger Jahre eine Liebesbeziehung beginnen, bis Ifemelu zum Studieren in die USA geht. Sie trennen sich mit dem Versprechen in Kontakt zu bleiben und auf die gemeinsame Zukunft zu warten. 
In den USA erlebt sie kultur- und hautfarbenbedingte Diskriminierung. Nach anfänglichen Schwierigkeiten fasst sie Fuß, beginnt ihr Studium, hat einen Job und einen weißen reichen Freund. Sie schafft es nicht, zu Obinze den Kontakt zu halten. Ihre Loyalität bekommt Kratzer. Aus ihrer besonderen Position einer amerikanischen Afrikanerin heraus wird sie zu einer scharfen Beobachterin und auch zu einer Schwarzen der amerikanischen Gesellschaft. Sie beginnt einen Blog, der in kürzester Zeit sehr erfolgreich wird. Präzise schildert sie die schablonenhafte Welt der Amerikaner, in der Hautfarbe das Sein bestimmt. 
Obinze hingegen reist nach England, wo er sich als Illegaler versucht durchzukämpfen. Er wird abgeschoben und muss wieder zurück nach Lagos. Dort gelingt ihm nach der Militärdiktatur eine Karriere. 
Ifemelu verliert in den USA zunehmend an Halt. In ihrer neuen Beziehung zu einem politisch aktiven Afro-Amerikaner wird sie zu ihrer eigenen Beobachterin, sie fühlt sich falsch an ihrem ihr zugedachten Platz. Und so bricht sie ihr Lager ab und kehrt zurück nach Nigeria, nach Lagos und vielleicht zu Obinze. 

Ein wunderbares Buch, das sehr viel erzählt über die Kultur der USA und der von Afrika. Und es ist ein Buch, das über Heimat nachdenkt und über Liebe als Notwendigkeit. Absolut lesenswert!

Chimamanda Ngozi Adichie
Americanah

Fischer Taschenbuch, Frankfurt am Main 2015


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